Schneller, effizienter, sicherer - Erfolgreiche Laborgeräte dank richtigem Usability Engineering

Ausgangssituation und Herausforderungen

Technische, regulatorische und wirtschaftliche Anforderungen bestimmen den Entwicklungsprozess
von Laborgeräten. Diejenigen, die mit den Geräten später täglich arbeiten und damit Innovationen
erst auf die Straße bringen - die Nutzer – spielen in den ersten Projektphasen meist eine
untergeordnete Rolle. Nutzungsanforderungen wie etwa gute Usability, Fehlertoleranz und
Selbstbeschreibungsfähigkeit werden oft nur unzureichend erhoben und zu spät als Grundlage für
die Entwicklung herangezogen. Das hat zur Folge, dass viele Laborgeräte im direkten Vergleich mit
modernen Produkten aus anderen Lebensbereichen nicht bestehen. Nutzerzentrierte Gestaltung ist
ein unterschätzter Ansatz, dessen Potentiale vielerorts verschenkt werden.

Trotz regulatorischer Vorgaben fällt es schwer, die Funktionalität und Gebrauchstauglichkeit von
Laborgeräten bei deren Entwicklung von Anfang an gemeinsam zu berücksichtigen. Es fehlt an
methodischer Kompetenz und Berührungsängste mit kritischen Nutzern führen dazu, dass das
Thema Usability als lästige Aufgabe sehr spät und nur halbherzig angegangen wird. Werden Mängel
erst jetzt entdeckt, drohen teure Projektverzögerungen. Noch schlimmer ist aber, dass Produkte
“halbfertig” auf den Markt gebracht werden, die durch schlechte Usability unnötige Hands-on-Time
verursachen, Nutzer frustrieren und damit die Gesamtperformance des Labors beeinträchtigen.
Innovationen verlieren so ihr Begeisterungspotential und verkaufen sich schlechter.

Ziel

Der Vortrag zeigt, wie menschzentrierte Gestaltung und Usability Engineering in der Medizintechnik
vom oft vernachlässigten Thema und einer als lästigen Dokumentationsaufgabe angesehenen
Verpflichtung in einen Marktvorteil umgewandelt werden können.

Im Laufe des Vortrags soll, neben einigen Grundlagen und Best Practices aus Usability Engineering
und der Menschzentrierten Gestaltung, ein schlanker, entwicklungsbegleitender Prozess vorgestellt
werden, der die wichtigsten Anforderungen aus DIN EN 62366, DIN EN ISO 9241-210 und der FDA
Guidance für die Anwendung von Human Factors und Usability Engineering auf Medizinprodukte
beinhaltet.

In der anschließenden Diskussion über die im Vortrag präsentierten Ideen und Erkenntnisse kann das
Publikum eigene Perspektiven teilen und Fragen stellen mit dem Ziel, ein tieferes Verständnis zu
erlangen und neue Ideen zu fördern.

Außerdem zeigt der Vortrag die entscheidenden Bestpractices für die Zusammenarbeit zwischen diesen Fachleuten, um die
Integration von Geräten und Systemen zu optimieren und sicherzustellen, dass alle Komponenten nahtlos miteinander arbeiten.

Referenten: Kai Marco Wiegand,Miltenyi Biotec, Stefan Alexander Siegle und Simon Brendel, ERNI Deutschland GmbH

Simon Brendel ist Professional Consultant, Requirements Engineer & Product Owner
Langjährige Erfahrung als Product Owner, Requirements Engineer und Usability Engineer im regulierten Umfeld. Starker Fokus auf die Perspektive von Anwenderinnen und Anwendern und die Benutzungsfreundlichkeit von Produkten aller Art.

Kai Marco Wiegand ist Usability Engineer - Langjährige Erfahrung in verantwortlicher Position für Usability Themen in Automobil- und Biotech-Industrie. Spezialist für Herausforderungen bei Audit Trails und Regularien konformer Dokumentation. Fokus: Chaotische Entwicklungsprozesse methodisch strukturieren, Denken aus der Perspektive der Nutzer und saubere Dokumentation von Anfang an berücksichtigen.

Stefan Alexander Siegle ist Senior Consultant, Requirements Engineer & Product Owner
Langjährige Erfahrung UX-, Usability-, und IT Projekterfahrung in unterschiedlichen Rollen. In den letzten Jahren hauptsächlich in den Domänen Biotech, Medical Devices und B2B eCommerce tätig. Fokus: Erfolgreiche Produkte entwickeln durch ganzheitliche Erfassung des Nutzungskontexts.

Key Facts

Themengebiet: Laborautomatisierug

Datum und Uhrzeit: 24. Mai 2023, 11:15 - 12:00

Raum: Kopernikus 2

Kürzel: Mi3.2.

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